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Schwermetalle in Lebensmitteln (Cadmium und Blei)

Der nachfolgende Bericht zeigt Ergebnisse der BfR-MEAL-Studie, die im 14. DGE-Ernährungsbericht veröffentlicht worden.

 

Die BfR-MEAL-Studie bestimmt den durchschnittlichen Gehalt von Stoffen in den am meisten gegessenen Lebensmitteln. BfR ist das Bundesinstitut für Risikobewertung.

 

Dabei wurden Cadmium- und Bleigehalte von insgesamt 356 Lebensmitteln bestimmt. Das sind die in Deutschland am meisten verspeisten Lebensmittel. Die Lebensmittel worden in Supermärkten, bei Discountern, auf Wochenmärkten, bei Imbissen und Schnellrestaurant gekauft. Diese stammen aus 4 verschiedenen deutschen Regionen und wurden zu unterschiedlichen Zeitpunkten im Jahr eingekauft. Die Werte wurden in 2 verschiedenen Laboren bestimmt.

 


Die höchsten Cadmiumgehalte wurden in Hülsenfrüchte, Nüsse, Ölsaaten, Gewürze und Kakao gefunden. Obst und Obstprodukte wiesen die geringsten Gehalte für diese Schwermetalle auf. Bei unbearbeitetem Obst wiesen Avocados den höchsten Gehalt der Schwermetalle auf. Die zweithöchsten Cadmiumgehalte wurden im Getreideprodukte gemessen. Produkte mit Mohn zeigten die höchsten Konzentrationen. Bei Vollkornprodukten waren ebenfalls höhere Cadmiumgehalte als Weißbrot oder Graubrot nachzuweisen. Das lag vermutlich daran, dass diese Vollkornprodukte Zusätze wie Sonnenblumenkerne, Leinsamen oder Mohn enthalten.

 

Der höchste Bleigehalt war in Muschel, Krakau. Und Küchenkräutern zu messen.

 

 

In der nachfolgenden Tabelle können Sie Informationen über die Schwermetalle Cadmium und Blei entnehmen. 

 

Schwermetall

Symbol

Cd

Pb

Vorkommen

- Nickel-Cd-Batterien

- Korrosionsschutz bei

  Stahlproduktion

- Pigment in Farben

- Zigarettenrauch

- Schiffbau als Kielmaterial

- Senkblei beim Angeln

- Grundmaterial Munition

- Autobatterien

- Orgelpfeifen

Aufnahme

- Akkumuliert in Nahrungskette

- Berufliches Risiko

- ca. 20 – 30 mg reichern wir im

  Körper innerhalb des Lebens an

- Akkumuliert in Nahrungskette

- Berufliches Risiko

 

Symptome

akut, dosis-

abhängig

- Fieber mit grippeähnlichen

  Symptomen

- Durchfall, Schock, Blutdruck-

  Abfall, Bewusstlosigkeit

- Lungenödem und -entzündung

- Darmkoliken, Anämie, N. radialis-

  Lähmung

- Obstipation

- Abgeschlagenheit

Symptome,

chronisch

- Nierenfunktionsstörung bis

  Nierenversagen

- Sekundär Osteoporose

- Spermienqualität

- Testosteronmangel

- Neurotoxische Wirkung im   

  Gehirn, Hemmung der Reizleitung

- Nierenfunktionsstörung

- Belastung des kardiovaskulären

  Systems

- gestörte Häm-Synthese und somit

  verkürzte Lebenszeit der roten

  Blutkörperchen (Anämie)

- Störung der  Knochenminerali-

  sierung

- Spermienqualität

- Testosteronmangel

Behandlung

- keine effektive Therapie bekannt

- Chelatoren, Zink, Selen, Vitamin A

  und Vitamin E können positiv  

  wirken

- akut mit Chelatoren wie EDTA

  Oder D-Penicillamin

- Zink, Selen, Vitamin A und

  Vitamin E können positiv wirken

Wissenswertes

Itai-Itai:

- endemische Cd-Vergiftung 1950

  in Japan

- jährliche Produktion 8 Mio

  Tonnen durch Gewinnung und

  Recycling

- Cadmium im Blut zur Akut-

  diagnostik

- Cadmium im Urin als Langzeit-

  parameter

- Blei im Blut zur Akutdiagnostik

- Blei in Knochen und Zähnen als

  Langzeitparamater

Seit 2006 ist die Verwendung von Cd und PB in elektronischen

Geräten durch die EU-weite RoHS-Richtlinie verboten.

Lebensmittel

mit höchstem

Gehalt;

Konzentration

in Klammern

in [µg/kg]

  1. Kakaopulver (275)
  2. Sonnenblumenkerne (265)
  3. Tintenfisch (205)
  4. Leinsamen (185)
  5. Algen (120)
  6. Spinat (87)
  7. Muscheln (84)
  8. Mohngebäck (66)
  9.  Dorschleber (64)
  1. Muscheln (115)
  2. Kakaopulver (113)
  3. Küchenkräuter (60)
  4. Algen (55)
  5. Pfifferlinge (26)
  6. Oliven (24)

Quellen:

  • Biesalski HK, Bischoff SC, Pirlich M et al., Hrsg. Ernährungsmedizin. 5. Aufl.: Georg Thieme Verlag; 2017
  • Ptok S, Lindtner O, Pabel U et al. Cadmium und Blei in Lebensmitteln expositionsrelevanter Lebensmittelgruppen - Ergebnisse der BfR-Studie. In: Deutsche Gesellschaft für Ernährung, Hrsg. 14. DGE-Ernährungsbericht. Bonn; 2020: 142–179
  • Erkrankungen durch Metalle - AMBOSS (03.04.2021). Online: https://next.amboss.com/de/article/AQ0RAf?q=blei#Z71be4d89d90c9fad12dc3cc2a8b5b9fe letzter Zugriff: 03.04.2021

 

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